Live-Aufführungen entstehen jeweils im Rahmen von zweitägigen Mikroresidenzen am Veranstaltungsort. Ziel ist es, eine an den Raum und die angebotene Technologie angepasste Darbietung vorzubereiten. Jede Aufführung soll einzigartig sein, insbesondere in Bezug auf das Zusammenspiel von Klang, Bild und der Beziehung zwischen Publikum und Künstlerinnen bzw. Künstlern.
Installationen sind über längere Zeiträume zugänglich und bieten dem Publikum die Möglichkeit zur Interaktion mit den Werken. Sie richten sich an Kinder und Familien genauso wie an ein informiertes Publikum und betonen die spielerischen und vermittelnden Aspekte des Klangs.
In jeder Saison findet eine Reihe von Klangbädern statt, bei denen drei Künstlerinnen und Künstler eingeladen werden. Jede Person gestaltet drei Auftritte im Abstand von jeweils zwei Monaten. Dieses Programm bietet ihnen die Gelegenheit, über die Zeit hinweg an der Weiterentwicklung ihrer Arbeiten zu experimentieren, andere Künstler zur Zusammenarbeit einzuladen und sich intensiv mit dem Soundsystem und dessen Möglichkeiten vertraut zu machen.
Mehrkanalige Hörsitzungen sind explizit im Liegen konzipiert. Es werden Werke präsentiert, die speziell für Räume mit fortschrittlichen Audioanlagen geschaffen wurden, und dabei eine breite Palette an Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt vorgestellt (in Kooperation mit den Netzwerken inDREAM und SANE).
Nomadische Werke ermöglichen es Künstlerinnen und Künstlern, die aus einer kreativen Residenz im MIAM hervorgegangen Werke in andere Kultureinrichtungen zu übertragen. Bis zu acht modulare Lautsprecherpunkte können zu einer mobilen Struktur kombiniert werden, so dass Produktionen mit bis zu 32 Diffusionspunkten in ein tragbareres Format überführt und problemlos an anderen Orten präsentiert werden können.

Das Projekt "Magnetic Bach" eröffnet eine Welt vielseitiger Klangerfahrungen, in der barocke Kompositionen auf magnetische Weise mit improvisierter elektronischer Musik verwoben werden. Getragen wird das Ensemble von Ilze Grudule (Barockcello), Vincent Flückiger (Sampling) und Fred Chappuis (Moog-Synthesizer). Gemeinsam greifen sie die berühmten Cello-Suiten von Bach auf und kombinieren diese mit modernen elektronischen Klanglandschaften.
Im Laufe der Performance entsteht eine experimentelle, unkonventionelle Interpretation des Originalwerks, die der Musik neue Facetten und einen frischen Zeitbezug verleiht.
"Magnetic Bach" wurde in unterschiedlichen Formationen bei zahlreichen europäischen Festivals aufgeführt und war unter anderem zu verschiedenen Klassikfestivals eingeladen.

One Owl Soul ist eine emotionale, erzählerische Klangreise, in der live vielschichtige Sounds, Texturen und Loops entstehen. Auf der Bühne versteht Olivier Verleye jedes menschliche und technische Element als Teil eines kollektiven Zusammenspiels, das spontaner, dynamischer und lebendiger Kreativität Raum gibt. Der Mensch tritt in Interaktion mit der Maschine, integriert deren unerwartete Impulse in den Entstehungsprozess und vermischt sie mit eigenen Emotionen – ein Wechselspiel zwischen Kontrolle und Zufall.
Die Klänge der E-Gitarre werden durch Effekte und Looper bearbeitet und miteinander verwoben, sodass immer komplexere, zyklische Strukturen entstehen, die sich aus dem kontinuierlichen Drone entwickeln. Die Musik von One Owl Soul fliesst und glitzert wie ein Fluss, der die unterschiedlichsten Sedimente mitreisst und dabei neue Klanglandschaften erschafft.


